Rommé und Gin Rommé sind zwei beliebte Kartenspiele, die schon Generationen von Spielern unterhalten haben. Obwohl diese klassischen Kombinationsspiele einen gemeinsamen Ursprung und einige Überschneidungen haben, gibt es eine Reihe wichtiger Unterschiede zwischen Rommé und Gin Rommé in Bezug auf ihre Regeln, Ziele, Spielweise und Wertung.
Ist dir die Welt von Rommé und Gin Rommé noch neu, kann das Verständnis der Unterschiede beider Spiele dir als Startpunkt dienen, herauszufinden, welches der beiden Spiele wohl eher dein Favorit werden könnte.
In dieser Lektion gehen wir auf die Hauptunterschiede zwischen Rommé und Gin-Rommé ein, betrachten die Gemeinsamkeiten und beantworten einige häufige Fragen, die Spieler haben.
Spielerzahl in Rommé vs. Gin Rommé
Gin Rommé wird in der Regel mit zwei Spielern gespielt, kann aber auch zu viert gespielt werden, wobei die Spieler in zwei Zweierteams arbeiten. Hingegen kann Rommé mit zwei bis sechs Spielern gespielt werden. Rommé Palast unterstützt Rommé mit zwei, drei oder vier Spielern!
Rommé | Gin Rommé | |
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Spielerzahl | 2 bis 6 | 2 (unter Umständen auch 4) |
Spielziel in Rommé vs. Gin Rommé
Im Allgemeinen besteht das Ziel beider Spiele darin, alle Karten in Gruppen (auch Sätze genannt) und Sequenzen (auch Reihen genannt) anzuordnen. Beide Arten von Kombinationen werden als Meldungen bezeichnet.
- Eine Gruppe besteht aus drei oder vier Karten desselben Ranges in verschiedenen Farben.
- Eine Sequenz besteht aus drei oder mehr aufeinanderfolgenden Karten derselben Farbe.
Beim Rommé geht es darum, alle deine Karten in Gruppen und Reihen offen auf dem Tisch zu melden und deine letzte übrige Karte abzuwerfen. Die Runde endet, sobald ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand hat. Du gewinnst also, wenn du deine Hand vor allen anderen leerst.
Im Gin Rommé ist es möglich, die Runde zu beenden, indem man klopft, bevor du alle deine Karten in Meldungen platziert hast. Klopfst du, kündigst du an, dass du die aktuelle Runde beenden und zum letzten Mal eine Karte aus deiner Hand ablegen möchtest. Dann wird das Deadwood auf der Hand jedes Spielers (d. h. die Karten, die nicht gemeldet sind) verglichen und der Spieler mit weniger Deadwood-Punkten gewinnt.
Das soll nicht heißen, dass du beim Gin Rommé nicht wie beim klassischen Rommé alle deine Karten melden willst. Meldest du beim Gin Rommé alle deine Karten ohne Deadwood, hast du ein Gin erreicht, was dir Bonuspunkte einbringt und die Möglichkeit einer Niederlage durch einen Undercut ausschließt, die beim bloßen Klopfen bleibt. Aber dazu mehr, wenn wir uns die Unterschiede in der Punktevergabe zwischen Rommé und Gin-Rommé ansehen.
Rommé | Gin Rommé | |
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Spielziel | Du musst alle Handkarten melden und die letzte Karte abwerfen, um die Runde zu beenden und zu gewinnen | Du musst möglichst viele bis alle Karten melden, um zu klopfen, eine letzte Karte abzuwerfen und die Runde zu beenden. Du musst weniger Deadwood als dein Gegenüber haben, um die Runde zu gewinnen. |
Unterschiede im Spielablauf zwischen Rommé und Gin Rommé
Karten und Austeilen
In beiden Spielen werden Karten in den französischen Farben Herz, Pik, Karo und Kreuz verwendet. Nachdem die Karten gemischt und an alle Spieler verteilt wurden, werden die verbleibenden Karten sowohl bei Rommé als auch bei Gin Rommé verdeckt als Nachziehstapel beiseite gelegt.
Dann wird eine Karte vom Nachziehstapel aufgedeckt neben dem Nachziehstapel als Basis des Abwurfstapels platziert.
Schauen wir uns nun die Unterschiede bei den verwendeten Karten an:
Rommé | Gin Rommé | |
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Kartensatz | Zwei Decks aus je 52 Karten inklusive je 3 Joker (110 Karten insgesamt) | Ein Deck aus 52 Karten, keine Joker |
Karten pro Spieler | 13 | 10 |
Erste offene Karte in der Runde | Diese Karte ist lediglich die Grundlage des Abwurfstapels und kann vom ersten Spieler gezogen werden. Wenn dieser sie nicht will, zieht er stattdessen vom Nachziehstapel. | Diese Karte ist die Basis des Abwurfstapels. Aber der erste Spieler muss sie entweder ziehen oder passen. Dann muss der nächste Spieler entscheiden, ob er die offene Karte zieht oder passt. Nur wenn auch der andere Spieler passt, darf der erste Spieler stattdessen vom Nachziehstapel ziehen und darf die erste offene Karte nicht mehr aufnehmen. |
Für Rommé werden im Vergleich zu Gin Rommé mehr Karten benötigt, um den Unterschieden im Spielablauf gerecht zu werden. Wie wir oben beschrieben haben, musst du alle deine Handkarten melden, um eine Rommé-Runde zu beenden. Daher wirst du wahrscheinlich viel mehr Karten ziehen und wieder abwerfen, während eine Gin-Rommé-Runde schneller durch das Klopfen eines Spielers beendet werden kann.
Ziehen und Abwerfen
Beim Ziehen und Abwerfen von Karten weisen Rommé und Gin Rommé die meisten Ähnlichkeiten auf. In beiden Spielen beginnst du deinen Zug, indem du die oberste Karte entweder vom Nachziehstapel oder vom Abwurfstapel nimmst.
In Gin Rommé gibt es einen zusätzlichen Schritt für die erste offene Karte. Schau dir die Tabelle oben an oder lies unsere ausführliche Erklärung der Gin-Rommé-Regeln, um mehr zu erfahren.
Während deines Zuges versuchst du, mit deinen Karten Meldungen zu bilden oder sie zu bestehenden Meldungen hinzuzufügen. Details folgen im nächsten Abschnitt.
Sobald du alle möglichen Kombinationen gebildet hast, wirfst du eine Karte aus deiner Hand ab, indem du sie offen auf den Abwurfstapel legst. Sowohl bei Rommé als auch bei Gin Rommé beendest du durch das Abwerfen deinen Zug.
Wie funktioniert das Melden in Rommé vs. Gin Rommé?
Wie eingangs erwähnt, müssen in beiden Spielen die Meldungen aus mindestens drei Karten bestehen, entweder aus drei oder vier Karten desselben Ranges in verschiedenen Farben für eine Gruppe oder aus drei oder mehr aufeinanderfolgenden Rängen derselben Farbe für eine Sequenz.
Rommé | Gin Rommé | |
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Erste Meldung der Runde | Die erste Meldung, die du in einer Runde Rommé ausspielst, muss mindestens 30 Punkte wert sein. Danach gibt es keine Beschränkungen mehr, | Im Gin Rommé gibt es keine besonderen Ansprüche an die erste Meldung. |
Karten melden | Hier müssen die Karten offen auf den Tisch gelegt werden, damit sie für die anderen Spieler sichtbar sind, um als gemeldet zu gelten. Du kannst auch Karten an Meldungen anderer Spieler anlegen. | Beim Gin Rommé hingegen ordnest du deine Karten in deiner Hand zu Meldungen an. Dadurch gibt es während der Runde auch keine Option, mit gegnerischen Meldungen zu spielen. Erst nachdem einer am Tisch klopft und das Runden-Ende einläutet, sind deine Meldungen für dein Gegenüber sichtbar. |
Dadurch entsteht im Gin Rommé eine zusätzliche strategische Ebene: Im Rommé-Spiel siehst du die Meldungen der anderen Spieler und kannst leicht erkennen, welche Karten bereits verwendet wurden. Aber im Gin Rommé musst du genau darauf achten, welche gegnerischen Karten abgeworfen und vom offenen Stapel gezogen werden, um zu erkennen, was vor sich geht.
Der Joker
Einer der größten Unterschiede beim Melden betrifft die Jokerkarte. Wie wir bereits erwähnt haben, ist der Joker bei Gin Rommé kein Teil des Decks. Doch im klassischen Rommé findet er Verwendung.
In Rommé-Meldungen kannst du den Joker verwenden, um eine fehlende Karte zu ersetzen und eine Meldung zu vervollständigen. Ziehst du zu irgendeinem Zeitpunkt eine Karte, die derzeit durch einen Joker ersetzt wird, kannst du diese Karte gegen den Joker in dieser Meldung tauschen und den Joker dann in einer anderen Meldung einsetzen. Dies macht den Joker zu einer sehr mächtigen Karte in Rommé!
Eine Runde in Rommé und Gin Rommé beenden
Wie oben im Abschnitt über das Spielziel von Rommé vs. Gin Rommé erwähnt, kannst du das Ende der Runde aktiv einläuten, indem du bei Rommé eine letzte Karte ablegst, nachdem du alle anderen Karten gemeldet hast. Bei Gin Rommé, klopfst du und wirfst dann deine letzte Karte ab, nachdem du genug Karten gemeldet hast, um die Deadwood-Schwelle zu passieren.
In beiden Spielen kann auch der Nachziehstapel das Ende der Runde auslösen. Hier gibt es aber ein paar feine Unterschiede:
Rommé | Gin Rommé | |
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Rundenende durch den Nachziehstapel | Ist der Nachziehstapel leer, ohne dass ein Spieler am Tisch alle Karten melden konnte, endet die Runde ohne Gewinner und alle verlieren in dieser Runde Punkte. | Sind nur noch drei Karten im Nachziehstapel und niemand klopft, endet endet die Runde ohne Gewinner und wird nicht gewertet. |
Klopfen
Der größte Unterschied zwischen Rommé und Gin-Rommé in Bezug auf das Rundenende – und möglicherweise der größte Unterschied überhaupt – ist das Klopfen in Gin Rommé. Sobald der Gesamtwert deiner Deadwood-Karten zehn oder weniger beträgt, kannst du während deines Zuges klopfen, um die Runde zu beenden. Nur so kannst du aktiv eine Runde Gin Rommé beenden und die Punkteverteilung starten.
Dafür musst du eine letzte Karte abwerfen und im Anschluss deine Hand nach Deadwood und Meldungen sortiert aufgedeckt zeigen. Danach tut dein Gegner das Gleiche, darf aber seine Deadwoodkarten an deine Meldungen anlegen, es sei denn du hast ein Gin geschafft (hast also kein Deadwood gehabt). Der Spieler, dessen Deadwood den geringsten Wert aufweist, gewinnt die Runde.
Im Gegensatz zum Gin Rommé, kommt Klopfen im klassischen Rommé nicht vor. Allerdings ist es Gegenstand einer in Deutschland beliebten Sonderregel, dank der du mittels Klopfen die zuletzt abgeworfene Karte auch außerhalb deines Zuges erhalten könntest. Lies gern mehr über die Rommé-Sonderregeln, die im Rommé-Palast verfügbar sind.
Punkten und Gewinnen bei Rommé und Gin Rommé
Die Punktevergabe bei Rommé und Gin Rommé funktioniert auf ähnliche Weise. In beiden Spielen erhält der Gewinner grob gesagt Punkte basierend auf den summierten Werten der nicht gemeldeten, gegnerischen Handkarten. Gin Rommé umfasst einige zusätzliche Schritte bei der Berechnung der Punktzahl bei Rundengewinn, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind. Es gibt auch Unterschiede in Bezug darauf, was mit den Punkten der Verlierer geschieht.
Rommé | Gin Rommé | |
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Gewinner | Gewinnst du, erhältst du die Summe der Werte der verbleibenden Handkarten aller anderen Spieler. | Gewinnst du, erhältst du die Summe der verbleibenden Handkarten des Gegenübers, abzüglich deines Deadwoods, ggf. plus Bonuspunkte. |
Andere Spieler | Verlieren den Wert der eigenen verbleibenden Handkarten (erhalten also Minuspunkte) | Kein Punktabzug, lediglich kein Punktgewinn |
Ein weiterer Unterschied zwischen Rommé und Gin Rommé besteht darin, wie ein Spieler das gesamte Spiel gewinnt.
Rommé | Gin Rommé | |
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Tisch-Ende | Der Tisch endet nach einer bestimmten Anzahl von Runden. | Der Gin-Rommé-Tisch endet, nachdem ein Spieler eine bestimmte Punktzahl erreicht bzw überschreitet. Im Gin Rommé Palast kannst du ein Limit zwischen 5 und 500 Punkten wählen. |
Gesamtgewinn | Der Spieler mit der höchsten Punktzahl über alle gespielten Runden wird zum Gesamtsieger erklärt. | In der Regel hat der Spieler, der zuerst die bestimmte Punktzahl erreicht, automatisch auch die höchste Punktzahl und gewinnt den Tisch. |
In beiden Spielen gibt es eine Reihe spezieller Regeln für die Punktevergabe. Um mehr darüber zu erfahren, besuch gern unsere Seite über die Punktevergabe im Gin Rommé und den Abschnitt über die Punktevergabe auf unserer Rommé-Regelseite.
Fazit
Diese Lektion konnte hoffentlich den Unterschied zwischen Rommé und Gin Rommé verdeutlichen. Wie du siehst, sind Rommé und Gin Rommé trotz ihrer Ähnlichkeit zwei eigenständige Spiele mit eigenen Regeln, Zielen, Eigenheiten und Vorzügen.
Wenn du die Regeln eines der beiden Spiele genauer kennenlernen möchtest, schau dir unsere umfassenden Seiten mit den Rommé-Spielregeln und den Gin-Rommé-Regeln an.